Schwinghalle

1) Schwinghütte im Oberdorf

Kurz nach der Gründung des Schwingklub Zürich 1897 wurde im gleichen Jahr auf Initiative des ersten Präsidenten und Mitgründers, Schlossermeister Hermann Neeser, die erste Schwinghütte im damaligen Garten des Restaurant zum ‘Weissen Wind’ erstellt. Die rechteckige Hütte hatte ein Ausmass von 5,5 x 7 Meter und bestand aus einer denkbar einfachen Holz-/Eisenkonstruktion. Von sanitären Installationen, Heizung oder Wasser war keine Spur zu finden. Dennoch wurden in dieser Hütte regelmässige Winterübungen abgehalten. Die Baukosten beliefen sich auf 750 Franken und eine baupolizeiliche Bewilligung und Publikation war nicht notwendig. 1901 musste diese Hütte abgebrochen werden, weil der Garten dem Bau des Turnersaals geopfert werden musste.


2) Schwinghütte beim Heimplatz

Nach einer vorübergehenden Trainingszeit in der Zürcher Reitbahn wurde im Krautgartenareal neben dem Café ‘Ost’ am Heimplatz die zweite Schwinghütte erstellt. Diese konnte im Jahr 1902 nach Plan und Ausführung von Aktivmitglied Uli Kuhn bei einem Kostenaufwand von 2500 Franken gebaut werden. In dieser Hütte wurde viel geschwungen und das Resultat war, dass der Schwingklub Zürich bedeutenden Zuwachs bekam. Es waren vorallem Turnerschwinger aus den städtischen Turnvereinen und auswärtige Aktive, die als Mitglieder beitraten. Sowohl bei Kursen und Übungen vor grösseren Schwingfesten war festzustellen, dass sich im Sägemehl des Schwingklub Zürich die Elite des Nordostschweizerischen Schwingerverbandes versammelte, um sich für die kommenden Anlässe richtig vorzubereiten.

Aber auch diese Schwinghütte behauptete ihren Standort leider nicht lange. Nach vierjährigem Bestehen musste die Hütte 1906 dem beschlossenen Bau des Kunsthauses weichen. Dem Zigeunerleben müde, suchten die Zürcher Schwinger eifrig nach einem neuen Heimatrecht.


3) Schwinghalle in Unterstrass

Auf Initiative von Steuermann Uli Kuhn erwarben im Jahre 1907 fünfzehn Klubmitglieder von der Seminargesellschaft Unterstrass auf dem grösstenteils unbebauten Areal neben der Firma Gauger AG an der Lindenbach-/Gaugerstrasse ein Landstück für Fr. 40'000. Durch einzelne Mitglieder wurden Fr. 15'000 als Anzahlung bezahlt. Ein Teil der Parzelle kaufte Fabrikant Gauger für die Fabrikerweiterung zu einem Betrag von Fr. 28'000 vom Schwingklub Zürich ab. Die eigentlichen Landkosten betrugen somit nur noch Fr. 12'000. Die von Präsident und Architekt Uli Kuhn projektierte Schwinghalle konnte schon am 02. Januar 1908 in Verbindung mit dem traditionellen Berchtoldschwinget eingeweiht werden. Die Schwinghalle bestand aus einem Kuppelbau aus Stein und Eisen mit gutem Seiten- und Oberlicht. Die Raumfläche betrug 8,5 x 11,5 Meter mit zwei kleinen erhöhten Tribünen, die für ca. 20 Zuschauer Platz boten. Der Flachdachanbau enthielt eine WC-Anlage, eine Umkleideraum mit Spint, eine Duschanlage mit Gasofen, sowie einen Wasch- und Geräteraum. Der Aussenplatz zwischen Schwinghalle und Strasse wurde zum Schwingen und Steinstossen während der Sommerzeit hergerichtet.

Am 02. Januar 1933 wurde die umgebaute und erweiterte Schwinghalle mit Gesamtkosten von Fr. 48'000 eingeweiht. Der alte Kuppelbau ist um sechs Meter verlängert worden, sodass ein grösserer Innenraum entstand. Die Kosten konnten grösstenteils aus dem Erlös vom Eidg. Schwing- und Älplerfest 1931 in Zürich gedeckt werden. Nach fast 70jährigem Bestehen musste die Schwinghalle an der Schwingerstrasse zusammen mit dem Fabrikareal Gauger AG im Jahre 1976 abgebrochen werden. Das Areal wurde gesetzlich enteignet, weil es für den Nationalstrassenbau, bzw. für das Teilstück des geplanten Milchbuck-Strassentunnels benötigt wurde. Der vom Vorstand und dem Stiftungsrat akzeptierte Land-Entschädigungspreis von rund 1,9 Millionen Franken, ermöglichte es dem Schwingklub Zürich beim Rigiplatz ein Grundstück für die Erstellung der neuen Schwinghalle zu erwerben.


4) Schwinghalle beim Rigiplatz

Für den Neubau der vierten Schwinghalle an der Winterthurerstrasse 5 beim Rigiplatz wurde im Jahre 1976 eine Baukommission gewählt unter der Leitung von Alt-Klubpräsident Werner Tschannen. Der Baukommission gehörten die Vorstandsmitglieder Karl Fesser (Klubpräsident), Paul Rogenmoser, Guido Zurkirchen und Roland Zürcher, zusammen mit dem Architekten, Jürg Zahnder an. Der Spatenstich erfolgte im Jahre 1979. 

Die heutige Schwinghalle konnte am 29. November 1980 eingeweiht werden. Der Trainingsraum mit Schwinggrube und einer kleinen Tribüne für ca. 20 Zuschauer ist sehr hell und grosszügig ausgestattet. Im Erdgeschoss befinden sich die Garderoben mit WC- und Duschanlage, sowie das beliebte Schwingerstübli mit einer kleinen Küche. Die Verbandfahne des Zürcher Kantonalen Schwingerverbandes hat ihren Platz als Wandschmuck im Schwingerstübli. Der Kraftraum im Untergeschoss ist vor wenigen Jahren neu eingerichtet worden und wird von den Aktiven fleissig benützt.

Jeden Mittwochabend ist die Schwinghalle für Buben-, Jung- und Aktivschwinger zum Training geöffnet und die Veteranen können im Schwingerstübli ihre Gedanken austauschen oder das Schwingtraining mitverfolgen. Für die Vorbereitung auf grössere Schwingfeste finden sogar Kantonale Trainings in der Schwinghalle Zürich ihren Platz.

Abschliessend darf erwähnt werden, dass die frühere Schwingergarde mit dem Bau der Schwinghalle am Rigiplatz zukunftsorientiert gehandelt hat. Die Schwinghalle zeichnet sich als idealer Standort in der Stadt Zürich nicht nur für Trainings, sondern auch als Sitzungslokal aus.

Hallenwart:

+41 79 370 80 69

Dieter Trottmann

Schwingklub Zürich

8006 Zürich

Winterthurerstrasse 5

Telefon Schwinghalle:

+41 44 361 41 91