Geschichte
Das Schwingen in der Stadt Zürich geht in die achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts zurück. Nationalturner aus den Turnvereinen Alte Sektion, Aussersihl und Neumünster pflegten damals das Schwingen auf einer Matte oder im Keller, weil andere Übungsplätze fehlten. Der leitende Gedanke zur Gründung des Schwingklub Zürich war die Pflege des Schwingens und anderer altschweizerischer Volksspiele. Ein weiterer Faktor war, einer zu jener Zeit stark einsetzenden Überfremdungsgefahr entgegenzuwirken.
Im Herbst 1897 erfolgte auf Initiative des Nationalturners Hermann Neeser und einer Gruppe des Turnvereins Alte Sektion Zürich die Gründung des Schwingklub Zürich im Restaurant ‘zum Weissen Wind’. Als Gründer sind erwähnt:
Hermann Neeser, Hauptinitiant und Präsident
Heinrich Spörri
Remy Keel
Dr. Paul Spalinger
Albert Gut
Viktor Wintsch
Eduard Imber
Jean Flachsmann
Konrad Götsch
Jacques Taravella
Jacques Lenz
Jean Eigenheer
Mit Ausnahme der beiden letztgenannten «Nichtschwingerhosenkundigen» waren alles Turner mit Eichlaub-Ausweis.
Kurz nach Klubgründung entstand im Garten des Restaurants im Oberdorf die erste Schwinghütte. Der offizielle Gründungsakt fand am 02. Januar 1898 in Verbindung mit dem ersten Berchtold-Schwinget statt.
Die ersten statutarischen Satzungen, womit der Klub Zweck und Ziel festlegte, lauteten kurz und bündig:
Der Klub bezweckt die Förderung der schweizerischen Volksspiele Schwingen und Ringen bei guter, treuer Kameradschaft. Er besteht aus einer Anzahl älterer Turner, die sich zur Aufbringung der Mittel für den Unterhalt und die Amortisation der Schwinghütte verpflichten, bei einem monatlichen Mindestbetrag von zwei Franken. Ein guter Leumund und das schweizerische Bürgerrecht waren unerlässliche Vorbedingungen für die Aufnahme in den Schwingklub.
Bereits vor der Gründung fanden 1889 und 1894 auf der Sihlhölzliwiese in Zürich Eidgenössische Schwingfeste statt. Eine Fortsetzung folgte am letzten Juli-Wochenende 1911 an gleicher Stätte. Der letzte Eidgenössische Anlass in der Stadt Zürich geht auf das Jahr 1931 zurück, der auf dem Fussballplatz Hardturm ausgetragen wurde.